Feldforschung und Ausgrabungen im Westlichen Oldenburger Graben
Im Sommer 2016 leiteten Feldarbeiten die Erforschung eines neolithischen Siedlungsplatz mit Feuchtbodenerhaltung im Westlichen Oldenburger Graben ein.
Vorsichtige Freilegung eines zwei Meter langen bearbeiteten Holzartefaktes einer ehemaligen Holzkonstruktion.
Unter der Beteiligung der Teilprojekte C1, G2, G3 und H2 wurden im Sommer 2016 mit den Ausgrabungen, geophysikalischen Prospektionen und paläoökologischen Untersuchungen eines neolithischen Siedlungsplatzes mit Feuchtbodenerhaltung im Westlichen Oldenburger Graben bei Oldenburg i.H (Schleswig-Holstein) begonnen. Der Oldenburger Graben zeichnet sich als ein durch den steigenden Meeresspiegel verändernder Naturraum aus, der vom Mesolithikum bis in die Bronzezeit vom Menschen in unterschiedlicher Intensität als Siedlungsregion und Bestattungslandschaft genutzt und gestaltet wurde.
Der im Sommer 2016 untersuchte Fundplatz lag im jüngeren Neolithikum auf einer Halbinsel in einer Lagune. Torfe und Mudden umschlossen im Laufe der Zeit die ehemaligen Uferbereiche, wodurch sich organische Funde, wie Hölzer, erhalten haben. So konnten Pfeilschäfte und Elemente von ehemaligen Holzkonstruktionen im Feuchtboden geborgen werden. Auf der ehemaligen Insel wurden Pfostenverfärbungen von Häusern sowie Vorratsgruben dokumentiert. Konzentrationen von Artefakten verweisen auf Werkplätze zur Herstellung von Flintartefakten. Der Fundplatz gehört zu einer Vielzahl von neolithischen Siedlungen, die auf den Inseln und Halbinseln sowie an den Randbereichen der Lagune des westlichen Oldenburger Grabens lagen.
Die Kieler Nachrichten berichten über die Ausgrabungen im Westlichen Oldenburger Graben:
KN Online Artikel
Video mit Luftbildaufnahmen während der Ausgrabungstätigkeiten
https://www.youtube.com/watch?v=jK36kwdFEh8
Die Grabungsflächen im Luftbild. Im Hintergrund der Wesseker See und die Hohwachter Bucht an der Ostsee.
Durch geophysikalischen Prospektionen wurde der Fundplatz vor der Ausgrabung untersucht.